Kleiner Rückblick auf den Bikerun 2001 vom 5. bis 9. August 2001


Der ECMC-Bikerun ist ein großes Treffen schwuler Motorradfahrer. Es wird in jedem Jahr von einem anderen ECMC-Club in einem anderen Land Europas ausgerichtet. Zwischen ca. 120 und 150 Biker aus ganz Europa und teils aus Übersee nehmen im Durchschnitt teil. 2001 wagten sich unsere Freunde vom LFRR Essen an die Organsation, Respekt, hier die HP vom Bikerun 2001.

Von einem Standort aus werden 3 Tage lang Touren in die Umgebung gemacht und der "Heimatverein" stellt den Gästen sein Hausrevier vor. Die hannoverschen Biker wurden um Mithilfe gebeten, ebenso die Freunde aus Düsseldorf und Dortmund. Der Bikerun 2001 fand in der Villa Löwenherz im Weserbergland statt, der ältesten und bekanntesten Motorradherberge in Deutschland. Das ganze Haus war für die Tage exclusiv gebucht. Es gelang 3 tolle Touren aufzustellen und in mehreren Wochendenden mit den Tourguides abzufahren. Der Schwerpunkt bei diesem Bikerun war eindeutig auf Motorradfahren und Tourismus ausgelegt. Die Touren waren anspruchsvoll für die Schnellfahrer und z.T. etwas abgeschwächt und um Haltepunkte reicher für die Kulturtouristen.

Aus Hannover stellten sich Dirk und ich als Tourguides zur Verfügung. Während Dirk seine Tour mehr im mittleren Geschwindigkeitsbereich ansiedelte, wollte ich mit meiner Truppe vor allem eine Kultur-Tour machen, also eher gemütlich ("cool") fahren.

Gleich am ersten Abend wurden die einzelnen Tourguides vorgestellt und die Leute konnten sich ihre Guides aussuchen. Es herrschte, wie meistens, ein Mangel an "langsamen" Tourguides.



Die erste Attraktion, die die Biker vom Bikerun 2001 zu sehen bekamen: die Villa Löwenherz. Von einem jüdischen Fabrikanten erbaute Villa im nachgeahmten Stil der Weser-Renaissance.... mehr steht in diesem Link (alle Info-Links werden in extra Fenstern aufgemacht, die wieder gelöscht werden können).






Im Inneren der Villa galt es, sich erst mal bei Martha, Tochter des Gründeres der Motorradherberge und heutige Chefin, zu melden.

Sie teilte die Zimmer ein. Einfache Zimmer.

Viele Verwaltungsaufgaben konnten von ihr übernommen werden.







Der Billardtisch war abgedeckt und darauf befanden sich die Einschreibelisten für die einzelnen Tourguides.

Nach der Begrüßung im größten Raum der Villa, dem repäsentativen Treppenhaus, wurden die Tourguides vorgestellt und die Leute konnten sich dann einschreiben.

Das war etwas hektisch, im Nachhinein hätte man evtl. bessere die Tourguides und ihre Fahrstile/Absichten vorher ins Netz stellen sollen. Es gab zwei Schwerpunkte bei den Wünschen: Die Schnellfahrertruppen (Mehrzahl) und die "Kulturtouristen" (starke Minderheit). Es konnte hoffentlich immer der entsprechende Kompromis gefunden werden.





Danach ging es in die Kneipenräume und in der Zwischenzeit wurde auf dem gleichen Tisch das Buffet (Selbstbedienung) aufgebaut.

Die Bewirtung klappt immer ganz gut. Die Leute waren zufrieden. In den Kneipenzimmern konnte dann gegessen werden.

Da es sich um ein ehemaliges Privathaus handelt, gibt es keinen großen, zentralen Raum, was aber für uns sicher von Vorteil war, da ständig ein kommunikative Bewegung in den Truppen war.









Trotzdem hat so ein altes Gebäude seinen Charme, auch das Interieur.







Die Jugenherbergs- und Ferien-Atmosphäre ließ schnell Kontakte knüpfen.

Ein kleines Problem ergab sich an dem Abend, da Rainer, der Eheman von Martha, in verführerisch kurzen Hosen rumlief. Am nächsten Tag wurde dann zum Frühstück bei der Gruppeneinteilung klargestellt, dass: "Wer Rainer anmacht bekommt es mit Martha zu tun!".

Rainer hatte fortan lange Hosen an und eine Kneipenschürze um.






Am nächsten Morgen.

Wehe dem, der zu lange in der Kneipe unten saß!




Hier die Truppe, die sich bei mir als Tourguide eingeschrieben hatte. Wir hatten schnell den Spitznamen "Culture-Club", weil wir von den hummeligen Schnellfahrern öfters überholt wurden. Wir machten mehr Stops bei Sehenswürdigkeiten, was angekündigt war und deshalb sehr gut angenommen wurde. Die Gruppe war recht groß, deshalb war ein etwas gemächlicheres Tempo auch angebrachter als bei den kleineren, agileren Gruppen.






Die Abfahrt verlief streng nach Gruppen (max. 10 Leute) und Plan.




Bild: Ausfahrt vom Herrschafts-Balkon aus.


Es gab 3 ausgearbeitete Routen:

1. Die Hann.- Münden Tour (oberes Weser- und Werratal).
2. Die Wesertal-Tour (Weserbabwärts bis Hameln).
3. Die Harz-Tour

Die Gruppen fuhren zeitlich so versetzt, dass an den Stops keine Wartezeiten entstanden. Einzelne Tourguides wichen manchmal etwas von den Routen ab, sei es wegen Sehenswürdigkeiten (ich) oder wegen kurviger Zusatz-Strecken (die Schnellfahrer). Je nach Gusto der Teilnehmer eben.



Bilder von der Hann.-Münden-Tour


Der erste Stop des Culture-Club (schon nach 20km): Kloster Bursfelde (alle Links werden in extra Fenstern aufgemacht, die wieder gelöscht werden können). Der 2. Stop war dann: Schloß Berlepsch.






Mittags waren wir dann im Gasthaus "Klausenhof" direkt unterhalb der Burg Hanstein.




Im Klausenhof erwartete die Teilnehmer eine besondere Überraschung. Jeweils 2 Leute einer Truppe wurden ausgelost und konnten sich im mittelalterlichem Badehaus "Badern" lassen. Der Rest konnte von den Esstischen aus zukucken.







Essen im Klausenhof.




Nach dem Essen stiegen wir die paar Stufen zur Burg Hanstein hinauf. Hier bot sich gleich ein Blick zum nächsten Ziel, der "Jugendburg" Burg Ludwigstein an der Werra. Unmittelbar vor der Burg verlief der "Eiserne Vorhang", so dass für den Cultur-Club schon gleich die nächsten beiden Ziele vorbereitet waren.




Nicht weit von Hanstein weg ist ein Stück erhaltener Grenze zu sehen.

Ein Teil fuhr mit auf dem Plattenweg der Grenzer zum Grenzmuseum (was wir nicht besichtigten, nur die Außenanlagen der Ex-Grenze), der andere Teil blieb auf den Teerstraßen.

Auf dem Rückweg fuhren wir an der schönen Werraschleife lang, die früher im Sperrgebiet lag und die man immer nur vom Zug aus sehen konnte.




Noch mal kurz salzhaltige, kühle Luft im Gradierwerk von Bad-Sooden schnuppern und....




....dann auf zum Hohen Meißner wo es den besten und billigsten Kaffe und Kuchen der Gegend gibt. Eigentlich war nun eine Besuch des Herkules über Kassel vorgesehen, aber wir begnügten uns mit dem Fernblick auf den Titanen und fuhren durch nach Hann. Münden.








Eigentlich hatten alle Gruppen Namen von Märchenfiguren aus "Grimms Märchen" bekommen.

Wir sind hier ja in dem Land, in dem die Gebrüder Grimm (Germanistik-Professoren in Göttingen) ihre Märchen gesammelt haben.

Meine Gruppe hieß eigentlich "Dr. Eisenbart", nach der historischen Figur aus Hann. Münden, die hier zu sehen ist.



Bilder von der Wesertal-Tour


Am 2. Tag ging es die Weser abwärts.

Der erste Stop war für den Cultur-Club natürlich gleich nach 9 km das Schloß Fürstenberg. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg (die mit der "Fürstenberger Rose") hat dort eine Dauerausstellung. Die kuckten wir aber nicht an, sonderen die Sonderverkaufsflächen ("2.Wahl") im ehemaligen Pferdestall.

Leider konnten wir wenig kaufen. Der Transport wäre zu schwierig gewesen.




Weiter ging es dem romanitschen rechten Weserufer lang bis kurz vor die Rühler Schweiz. Zum Kloster Amelungsborn.

Sehr praktisch: Parken vor der Kirchentür. Etwas anstrengend: Erklärungen in Englisch, da 2 Leute kein Deusch verstanden (aus Finnland und Norwegen). Ich hoffe, die Beiden sind mir nicht mehr böse für das Gestammele.




Ungewohnt für manche Teilnehmer, dier kürzeste weg führt öfter mal über eine Fähre, insbesondere in Hemeln, wo sie im Gasthaus auf Hemelner Seite am Wochenende immer frischen Hefekuchen backen.






Nach der Fahrt über die Rühler Schweiz gab es eine Rast in der Münchhausen-Stadt


Bodenwerder.







Auch das Landtechnik-und Landleben-Museum in Börry ließen wir nicht aus. Bild: Ein Norweger im Schäferkarren.






Drei Tage lang bekam das Schloß Hämelschenburg Besuch von ganz vielen Lederbikern.








Die Heimfahrt natürlich über den Köterberg.



Bilder von der Harz-Tour





Manchmal leider nötig: Regenkombis.






Eine Kuriosität am Wege: Der Zwergengarten in Lüthorst.

Typisch deutsch?

Jedenfalls ein sehr gelungener Zwischenstop.








Sisi(phus) am Brocken (höchster Berg Norddeutschland, Goethe's "Blocksberg").






Am ältesten Stausee Europas. Wer ihn nicht kennt, fährt achtlos vorbei auf dem Weg zum Brocken.







Duderstadt, auf der Stadtmauer.






Das Einheitsdenkmal auf dem Marktplatz von Duderstadt.

Es symbolisiert die Teilung des Eichsfeldes und die Freude über die Wiedervereinigung.

Das Untereichsfeld gehörte zur DDR, das Obereichsfeld zur BRD.






Gehört zu einer Harztour: Die Kaierspfanlz in Goslar. Leider regnete es.

Am Abend wurden die Organisatoren des Bikeruns 2002 in Südfrankreich vorgestellt.

Auf Wiedersehen an der Ardeche!



ENDE